Koriander (Coriandrum sativum)
Der Koriander ist ein Doldengewächs, das ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum und Vorderen Orient beheimatet ist. Die einjährige Kulturpflanze ist uns als Gewürz- sowie Heilpflanze bekannt. Bereits in der Antike wurde sie von Ärzten unter anderem bei Verbrennungen, schlecht heilenden Wunden sowie als Entwurmungsmittel angewendet.
Während das Kraut vor allem in der asiatischen Küche gebräuchlich ist, werden die angenehm duftenden Früchte des Echten Korianders neben ihrer Verwendung in Currymischungen medizinisch genutzt. Die wertbestimmenden Inhaltstoffe der kleinen, kugeligen Früchte sind der 1,5%ige Anteil ätherischen Öls mit 60-70% Linaloon, ferner 20% fettes Öl, 15% Eiweiß und Kaffeesäurederivate. Die traditionellen Anwendungsgebiete für die Koriandersamen, meist als Teezubereitung, sind im Bereich der Verdauung zu suchen. Sie fördern die Magensaftsekretion, wirken appetitanregend, blähungstreibend und leicht entkrampfend. Darüber hinaus wird ihnen eine antioxidative sowie entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, die vor allem bei chronischen Entzündungen hilfreich sein soll. Zudem werden juckreizmildernde und blutdrucksenkende Effekte beobachtet.
In jüngerer Zeit ist man auf einen anderen, in Zeiten zunehmender Antibiotikaresistenzen sehr bedeutsamen Aspekt des Korianderöls aufmerksam geworden. Die moderne Forschung hat in zahlreichen klinischen Studien äußerst potente keimhemmende Eigenschaften gegen diverse Bakterien und Pilze feststellen können. Bereits geringe Dosierungen dieses ätherischen Öls waren in der Lage, auch multiresistente Krankenhauskeime (MRSA) abzutöten. Gegen Salmonellen erwies sich Korianderöl im Labor als doppelt so stark in der Wirkung wie das standardmäßig eingesetzte Gentamycin.
Diese Studien erklären auch die guten klinischen Erfolge von Korianderöl-Zubereitungen bei superinfizierten Ekzemen, Candidosen, Mykosen, Grindflechten und Haarbalgentzündungen.
Der Koriander ist eine Heilpflanze, von der man vermutlich noch viel hören wird.