Kampfer (Cinnamomum camphora)
Der Kampferbaum oder Kampferlorbeer ist in Südostasien beheimatet. Er kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Zur Gewinnung des Wirkstoffs „Campher“ (im Folgenden: Kampfer) werden nur Exemplare gewählt, die älter als 50 Jahre sind.
Im China wurde der Kampfer als Ätherisch-Öl-Droge seit alters her für medizinische Zwecke genutzt, während er in unseren Breiten erst im 12. Jahrhundert aufkam. Damals setzte man ihn vor allem als kühlendes Mittel bei Entzündungen ein.
Die wertbestimmenden Inhaltstoffe befinden sich in allen Teilen des Kampferbaums – im Laub, in Zweigen, Stamm- sowie Wurzelholz. Kampfer wird durch Destillation aus dem Holz gewonnen. Weitere Inhaltstoffe sind Terpinenol, Safrol, Cineol und Linalool.
Kampfer wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Aufgrund seiner belebenden, anregenden Wirkung auf Herz und Gehirn galt Kampfer, innerlich angewendet, lange Zeit als das Mittel bei Kreislaufschwäche, Erschöpfung und Kollaps. Heute ist im Humanbereich noch eine Kombination mit Weißdorn zur Kreislaufanregung in Gebrauch. Doch auch bei Erkältungskrankheiten findet der Kampfer wegen seiner schleim- sowie krampflösenden und zentral anregenden Wirkung auf das Atemsystem Anwendung.
Viel verbreiteter ist heutzutage jedoch die äußerliche Anwendung von Kampferzubereitungen aufgrund ihrer stark durchblutungsfördernden Wirkung. Hier stehen Erkrankungen der Bewegungsorgane, der Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln, im Vordergrund. Darüber hinaus werden Kampferpräparate jedoch auch bei Lymphknotenentzündungen, Schwellungen, Fisteln, Geschwüren, stumpfen Verletzungen sowie klinischen und subklinischen Euterentzündungen der Nutztiere eingesetzt.