Holunder (Sambucus nigra)
Der Schwarze Holunder, auch Holler oder Fliederbeerbusch genannt, hat in unserem Kulturkreis eine lange Tradition als Heilmittel. Er war den Germanen als Sitz der Göttin „Holder“ sowie der Göttin „Freya“, der Beschützerin von Haus und Hof, heilig und ist sagenumwoben. Da man fast alle Teile des Holunderbusches medizinisch verwendet hat, galt er als „Apotheke der Armen“.
In der heutigen Zeit nutzen wir die duftenden Blüten des Schwarzen Holunders als Tee oder auch seine gekochten Beeren bei fieberhaften Erkältungen von Mensch und Tier. Trockener Reizhusten, grippale Infekte und Kehlkopfentzündungen sind die Einsatzgebiete für den Holunderblütentee, der schweißtreibend wirkt und zähflüssige Sekrete in den Atemwegen löst.
Die Blüten des Schwarzen Holunders enthalten bis zu 3,5% Flavonoide (v.a. Rutin), Chlorogensäure, bis zu 0,2% ätherisches Öl, Phytosterine und Schleimstoffe.
Die moderne Forschung belegt, dass Holunderblüten die Bildung dünnflüssigen Sekrets fördern, Viren abtöten, Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen und das Immunsystem stimulieren. Vor allem bei Stirnhöhlen- und Kieferhöhlenentzündungen kann der Schwarze Holunder sehr hilfreich sein. Die Holunderbeeren (niemals roh verzehren!) sind reich an den Vitaminen C, A sowie B und wirken aufgrund des hohen Gehalts an dunklem Farbstoff (Anthocyanidin) antioxidativ, also zellschützend. Die Früchte bewähren sich.bei Nervenentzündungen, wie zum Beispiel der Trigeminus-Neuralgie, und regen die Entgiftungsfunktionen im Körper an.