Eiche (Quercus ssp.)
Die Eiche ist als vermeintlich urdeutscher Baum bekannt, wenngleich sie in ganz Europa, Kleinasien und den Kaukasusländern heimisch ist. Der kraftvolle Baum mit seiner mächtigen Krone und den knorrigen Ästen kann über 1000 Jahre alt werden. In der Mythologie der Germanen und Kelten genoss die Eiche höchste Verehrung. Einen Extrakt der Eichenrinde verwendete man früher zum Gerben von Leder.
Doch auch die moderne Medizin weiß die Wirkstoffe, die in der Zweig- oder Stammrinde von jungen bis zu 20 Jahre alten Stieleichen enthalten sind, zu schätzen. Diese Rinde wird aufgrund ihrer silbrig-grau glänzenden Oberfläche als „Spiegelrinde“ bezeichnet. In ihr sind je nach Alter der Zweige 8-20% wasserlösliche Gerbstoffe sowie Flavonoide enthalten. Die Inhaltsstoffe in der Eichenrinde wirken zusammenziehend, virus-, entzündungs- und sekretionshemmend, blut- und juckreizstillend, durchfallhemmend, gewebeverdichtend und desinfizierend. Während Zubereitungen aus der Eichenrinde durch Abkochung oder industriell gefertigte Dickextrakte innerlich bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen eingesetzt werden, verwendet man sie äußerlich bei entzündlichen Hauterkrankungen, zum Beispiel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie im Genital- und Analbereich, aber auch bei vermehrter Fußschweißbildung.