Bittersüßer Nachtschatten (Solanum Dulcamara)
Der Bittersüße Nachtschatten ist eine krautige Kletterpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist in den klimatisch gemäßigten Regionen in Europa, Asien und dem nördlichen Amerika beheimatet. Dort wächst sie an sonnigen, feuchten Standorten.
Die Blätter und unreifen Früchte des Bittersüßen Nachtschattens enthalten giftige Steroidalkaloide und Saponine. 30-40 unreife Beeren können für Kinder tödlich sein, während die vollreifen, roten Früchte nahezu alkaloidfrei und somit ungefährlich sind.
Für medizinische Zwecke werden die Stiele der Pflanze verwendet, die so genannten „Bittersüßstängel“. Diese enthalten 0,07 bis 0,4 Prozent Steroidalkaloidglykoside, Steroidsaponine und Gerbstoffe. Bereits im Mittelalter wurden Bittersüßstängel bei Gelbsucht, Fieber sowie als Schmerzmittel angewendet. In der heutigen Zeit interessieren vor allem die Gerbstoffe, die für die juckreizlindernde und gewebeverdichtende Wirkung verantwortlich sind. Diese Heilpflanze besitzt kortisonähnliche, antientzündliche sowie antiallergische Effekte. Talg- und Schweißdrüsen geben weniger Sekret ab, und die Durchlässigkeit der Blutkapillare ist reduziert. Dadurch werden sowohl entzündliche als auch allergische Reaktionen gebremst.
Bittersüßstängel kommen im Humanbereich vor allem bei chronischen Ekzemen sowie bei Neurodermitis zum Einsatz. In der Tiermedizin ist ein wesentliches Anwendungsgebiet dieser Heilpflanze das Sommerekzem beim Pferd.