Weihrauch (Boswellia serrata)
Der Weihrauchbaum gehört zu den Balsambaumgewächsen und ist im südlichen Arabien sowie am Horn von Afrika beheimatet.
Das luftgetrocknete Gummiharz des Weihrauchbaums wird seit rund 4000 Jahren nicht nur als Räucherdroge für rituelle, kultische Zwecke verwendet, sondern auch als wertvolle Heilpflanze. Der Weihrauch war seit dem frühen Altertum hoch geschätzt und extrem kostbar, da er über die Weihrauchstraße mit Karawanen quer durch die Arabische Wüste bis ans Mittelmeer transportiert werden musste.
Die wertbestimmenden Inhaltstoffe des Weihrauchs sind 50-70 Prozent Harz, das zur Hälfte aus Boswelliasäuren besteht, rund 20 Prozent Schleimstoffe sowie 4-8 Prozent ätherisches Öl. Bereits in der frühen Antike wurde das Gummiharz im Mittelmeerraum aufgrund seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkung primär zur Wundbehandlung sowie bei Erkrankungen der Luftröhre eingesetzt. Heute weiß man, dass die Boswelliasäuren auch gegen die gefürchteten multiresistenten Keime (MRSA) wirken. Neben seinen antimikrobiellen und entzündungshemmenden Effekten wirkt der Weihrauch schmerzlindernd und immunmodulierend. Die moderne Forschung hat das Wirkprinzip der Boswelliasäuren entschlüsseln können. Sie greifen aktiv in das Entzündungsgeschehen ein, indem sie die Bildung der körpereigenen, entzündungsverursachenden Stoffe blockieren.
In der Ayurvedischen Medizin werden Weihrauchzubereitungen schon seit langem bei chronischer sowie rheumatoider Arthritis angewendet. Mit dem Älterwerden der Bevölkerung gerät dieses Einsatzgebiet für Weihrauch auch bei uns zunehmend ins Bewusstsein. Darüber hinaus hat man die Wirksamkeit des Weihrauchs bei entzündlichen Darmerkrankungen, wie Reizdarmsyndrom, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, auch in klinischen Studien bestätigen können.
Derzeit befasst sich die Wissenschaft experimentell mit dem Einsatz von Weihrauch bei bösartigen Hirntumoren sowie mit der Erforschung, in wieweit Nervenschäden im Zusammenhang mit Multipler Sklerose zu reduzieren sind.