Senf, weiß (Sinapis alba)
Der Weiße Senf (auch Gelbsenf genannt) gehört zu den Kreuzblütlern und ist ursprünglich in der Mittelmeerregion beheimatet. Wir kennen ihn im Hausgebrauch vorwiegend als cremig-scharfes Gewürz (Tafelsenf), welches bei fetten Gerichten die Verdauung unterstützt.
In der Medizin werden die Senfkörner verwendet, deren wertbestimmende Inhaltstoffe in erster Linie Senfölglykoside sind, nach deren enzymatischer Spaltung freies Senföl entsteht. Dieses wirkt hautreizend und somit durchblutungsfördernd, es hemmt das Bakterienwachstum, agiert entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Anwendung in der Medizin erfolgt ausschließlich äußerlich, als Breiumschlag oder Kompresse bei Katarrhen der Luftwege, chronisch degenerativen Gelenkserkrankungen und Weichteilrheumatismus. Die Wirkstoffe werden dabei über die Haut aufgenommen.
Die Erfahrungsheilkunde verwendet Senfumschläge oder –pflaster auch erfolgreich bei Nervenschmerzen. In der Volksmedizin haben sich zudem Senfbäder mit Senfmehl bei Atemwegserkrankungen und Kreislaufproblemen, Wickel bei Hexenschuss, Nackenwickel gegen Kopfschmerz sowie Fußbäder mit Senfmehl bei kalten Füßen bewährt.
Übrigens, Pythagoras behauptete, Senf schärfe den Verstand. Ob das stimmt, wäre noch zu beweisen…