Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Der Blutweiderich, im Volksmund auch „Stolzer Heinrich“ genannt, ist eine krautige Staude aus der Familie der Weiderichgewächse. Sie ist anspruchslos und wächst an feuchten Standorten.
In den blühenden Zweigspitzen mit den rotvioletten Blüten stecken die wertbestimmenden Inhaltstoffe des Blutweiderichs. Es sind vor allem Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren und Flavonoide sowie Anthocyanidine (Blütenfarbstoffe).
Bereits in der Antike nutzte man die Gerbstoffdroge äußerlich bei Ekzemen sowie innerlich bei Durchfallerkrankungen. Im Mittelalter wurde mit der Pflanze dann auch Leder gegerbt und Holz imprägniert. Die Volkskunde schätzt die Heilpflanze wegen ihrer zusammenziehenden, bakteriziden und blutungsstillenden Wirkung bei akuten und chronischen Magen-Darm-Schleimhautentzündungen.
Ein neues Einsatzgebiet findet der Blutweiderich heutzutage im Nutztierbereich, da er sich bei Schweinen förderlich auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirkt. Darüber hinaus konnten bei Ferkeln entzündungshemmende Effekte im Darmtrakt nachgewiesen werden.
Untersuchungen aus dem Mittelmeerraum geben Hinweise darauf, dass dem Blutweiderich beim Menschen wohl auch eine schützende Wirkung gegen Diabetes zukommt.