Anders wirtschaften
An was erinnern wir uns, wenn wir an einen verstorbenen nahen Angehörigen denken? Ist es das Aktiendepot, was er uns vermacht hat? Oder denken wir an die Werte, die und für die der Mensch gelebt und diese möglicherweise an Folgegenerationen weitergegeben hat? Denken wir nicht vielmehr an die helfende Hand, die er uns in Zeiten der Not ausgestreckt hat? An das tröstende Wort, die Umarmung? Denken wir an gemeinsame Erlebnisse, die kleinen glücklichen Momente?
In der heutigen Zeit dominieren Profitstreben und kurzfristige Gewinnsteigerungen die Geschäftswelt, häufig zu Lasten der Umwelt und der Gemeinschaft. Das Wohlwollen weniger Großaktionäre ist wichtiger als das Schicksal von Mitarbeitern. Wichtiger als soziale Belange, zwischenmenschliche Beziehungen und nachhaltiges Wirtschaften. Höher, schneller, weiter, lautet die Devise des zum Casino-Kapitalismus entarteten Wirtschaftssystems, in dem Gewinne privatisiert und Verluste der Allgemeinheit, also dem Steuerzahler, aufgebürdet werden. Privatisieren leitet sich vom lateinischen „privare“ ab, was bezeichnenderweise mit „berauben“ übersetzt wird. Viele Firmen werden vom Großkapital aufgekauft, anschließend filetiert und ausgeschlachtet.
Wie können unter solchen Bedingungen Traditionsunternehmen nachhaltig in die Zukunft geführt werden? Wie kann die Unternehmensidee bewahrt werden?
Entscheidende Fragen, wenn es um Generationswechsel oder Nachfolgeregelungen geht.
Es geht auch anders
Dr. Roland Schaette hat diese Zukunftsfragen für sich und sein Unternehmen auf sehr ungewöhnliche Weise beantwortet. Er entschied sich im Jahr 2006, sein von seinem Vater im Jahr 1919 gegründetes Unternehmen der WALA-Stiftung zu vermachen. Eine ungewöhnliche, mutige und selbstlose, durchaus visionäre Entscheidung. Vor mehr als 15 Jahren legte Dr. Schaette die Grundlage dafür, dass die SaluVet GmbH heute im Verbund der WALA-Gruppe, getragen von der WALA-Stiftung, optimistisch in die Zukunft steuern kann. Nicht zuletzt dadurch ist es möglich, Ihnen ein sehr breites Sortiment anzubieten und die Unabhängigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Einige Produkte in unserem Sortiment würde ein Investor gleich streichen, da diese keinen Deckungsbeitrag erzielen. Aber gerade diese kleinen Produkte decken mitunter seltene Indikationen ab und komplettieren damit Ihren Werkzeugkasten in der Therapie.
Sowohl WALA als auch SaluVet sind vom Gründungsimpuls her dem Heilen und der Salutogenese verpflichtet. Beide Unternehmen verbindet die gemeinsame Idee, Produkte auf Basis natürlicher Ausgangsstoffe und unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte herzustellen. Vielfach kommen einzigartige Verarbeitungsverfahren zum Einsatz, die die besondere Qualität der Produkte ausmachen. Beide Unternehmen können auf eine lange Firmentradition zurückblicken und waren bereits zu Gründungszeiten in dem, was und wie sie es taten, pionierhaft. Themen wie ökologisches und nachhaltiges Wirtschaften spielten schon vor über 100 Jahren eine wichtige Rolle im Unternehmen und bestimmen zunehmend auch das heutige Handeln.
Aufgabe und Ziel der WALA-Stiftung ist es, neben der „WALA Heilmittel GmbH“ auch der SaluVet GmbH eine gedeihliche Entwicklung zu sichern.
Mit dieser Unternehmensform nimmt die SaluVet in der Branche eine herausragende Sonderstellung ein.
Die SaluVet GmbH hat in der Konsequenz keine privaten Kapitalgeber, ist unabhängig von Großinvestoren und kann nicht verkauft oder vererbt werden. Das Unternehmen dient dem Stiftungszweck, hat dadurch ein sinnstiftendes Ziel, das das Denken und Handeln prägt, und ist auf Langfristigkeit ausgerichtet.
– Darf es nur ums Geld und den Gewinn gehen?
– Tragen Unternehmen auch eine soziale Verantwortung?
– Ist Gewinn grundsätzlich gut oder schlecht?
Der unternehmerische Rahmen erlaubt es der SaluVet, diese unternehmerischen Fragen anders zu denken.
Er erlaubt es uns, den Bedarf unserer Kunden, und damit der Tiere, in den Vordergrund zu stellen und aktuelle gesellschaftliche Bedürfnisse zu berücksichtigen. Unternehmerische Entscheidungen treffen wir nicht ausschließlich mit dem Ziel, den Kapitalwert des Unternehmens zu steigern. Vielmehr beachten wir beispielsweise soziale und ökologische Belange, die dem reinen Profitstreben entgegenstehen würden.
Um zukunftssicher zu sein brauchen auch wir Gewinne. Auch wir müssen als Stiftungsunternehmen wirtschaftlich denken und handeln. Der Gewinn ist Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck. Im Vordergrund stehen die langfristige Firmenentwicklung und die Förderung der individuellen Entwicklung der Mitarbeiter. In Jahren guten Wirtschaftens werden bei uns nicht die Taschen gieriger Aktionäre gefüllt, sondern ein Teil der Gewinne an die Mitarbeiter ausgeschüttet – nach Abzug notwendiger Investitionen und Rücklagen.
Arbeitnehmer, deren primäres Ziel es ist, ein hohes Gehalt zu erzielen und durch immer größere Karrieresprünge in die Höhe zu treiben, sind bei SaluVet fehl am Platz. Unsere Mitarbeiter haben hingegen die Möglichkeit, ihren eigenen Arbeitsplatz aktiv mitzugestalten und durch ihren Einsatz für die gute Sache den Unternehmenserfolg zu garantieren. Sehr langfristige Betriebszugehörigkeiten tragen zur Qualitätssicherung und Kontinuität des Unternehmens bei. Sinnhaftes Handeln motiviert unsere Mitarbeiter stärker als monetäre Anreize. Das bestätigt letztendlich die einleitenden Aussagen dieses Textes.
Treue Kunden und dauerhafte Lieferantenbeziehungen bestätigen uns in unserem Tun. Vielen Dank dafür.
Erfahren Sie in diesem filmischen Statement von Herrn Dr. Philipp Lettmann, Vorstand WALA Stiftung, interessante Hintergründe zur Arbeit stiftungsgeführter Unternehmen und deren Verantwortung für unseren Planeten.
Dr. med. vet. Sandra Graf-Schiller, Geschäftsführung SaluVet GmbH