Cranberry (Vaccinium macrocarpon Aiton)
Die Kanadische Preiselbeere oder Großfrüchtige Moosbeere ist bei uns seit einigen Jahren als „Cranberry“ bekannt. Während die roten Beeren des immergrünen Heidekrautgewächses in den USA als Zutat zum Truthahn beim Erntedankfest nicht mehr wegzudenken sind, kennen wir sie getrocknet als Backzutat oder Knabberartikel anstelle von Rosinen. Im rohen Zustand sind die Beeren sehr herb und sauer.
Die ursprünglich in Nordamerika beheimatete Moosbeere ist uns als bedeutsame Heilpflanze erst seit kurzem vertraut, während die nordamerikanischen Indianer die Früchte seit jeher bei Harnwegsinfekten eingesetzt haben. Auch zum Auswaschen entzündeter Wunden ist sie angewendet worden.
Die Cranberry, die aus pharmakologischer Sicht nicht mit der ihr verwandten europäischen Preiselbeere zu verwechseln ist, enthält einen großen Anteil an Proanthocyanidinen, Fruchtsäuren, Vitamin C, ferner Flavonoide und Tannine. Die Inhaltstoffe verhindern das Anheften von E. coli und anderen Keimen, die Harnwegsleiden verursachen, an die Zellen der Harnwegsorgane, vor allem der Blase. Dadurch finden die Erreger keinen Halt und werden mit dem Harn ausgeschwemmt. Die Beeren wirken ferner antimikrobiell (u.a. gegen S. aureus, Salmonella enterica), entzündungshemmend, zellschützend, gefäßerweiternd, schwach blutdrucksenkend und stärken die allgemeine Abwehr.
Das Haupteinsatzgebiet für Cranberry-Zubereitungen sind die Prophylaxe wiederkehrender Harnwegsinfekte, jedoch auch die unterstützende Behandlung und Nachbehandlung von Infektionen mit Helicobacter pylori, dem Verursacher von Magengeschwüren.